zealtattoo.de

Tattoo Handwerk seit 2012

About me, my long way

1970 geboren und aufgewachsen in München. Damals war es hier noch etwas entspannter, was zu heute kein Vergleich mehr ist!

• Schon als kleiner Bub durfte ich unter dem großen Zeichentisch meines Opas, der Ingenieur & Architekt war, kreativ sein und habe sicherlich mehr Papierrollen, Stifte, Radiergummis und Tesaband verbraucht als die ganze Bürobelegschaft zusammen, was aber toleriert wurde weil ich dann still war.

• 80ziger: Schule war für mich immer ein Graus und ich war eigentlich „geistig“ selten anwesend (stand so in einem meiner Zeugnisse), denn ich habe viel lieber meiner Phantasie in Heften, Zetteln und Mappen freien Lauf gelassen und meinen Mitschülern/innen alle möglichen Zeichnung angefertigt, natürlich alles zum Leid meiner Noten! Irgendwann gaben es die Lehrer dann auch auf um mich auf die „richtige“ schulische Laufbahn zu bringen und ich sackte immer weiter ab.

Kreative Förderprogramme wurden in dieser Zeit selten oder gar nicht angeboten, noch eher privat was aber finanzielle nicht denkbar war, was mich aber nicht davon abgehalten hat, weiter zu zeichnen und zu malen um den Alltag, daheim und in der Schule zu entfliehen.

• Was damals so gut wie keiner wusste, dass es bei uns zuhause nicht immer fröhlich zur Sache ging, da meine Mutter geschieden war, meine zwei älteren Brüder und ich also klassische Scheidungskinder waren. Dadurch war viel Streit und Stress an der Tagesordnung! Alleinerziehend war Ende der 70er in der Gesellschaft ein no-go und der Druck auf meine Mutter dementsprechend groß!

• Nachdem meine künstlerischen Ambitionen erfolgreich von alle Pädagogen ignoriert wurde und keiner auch nur annähernd an irgendeine eine künstlerische Förderung für mir dachte, sondern lieber das Jugendamt informiert wurde, wenn sie nicht weiter wussten, wurde ich Mitte der 80´ziger dann von einem Virus Namens: GRAFFITI infiziert und es zog mich voll in die Graffiti- und Hip-Hop Bewegung Münchens! Dadurch hatte ich endlich eine Möglichkeit gefunden, mein noch ungeschliffenes Talent freien Lauf zu lassen und mich in dem damals hochbrodelnden Graffiti-Movement zu beweisen, was mir auch gelang!

Meinen seit 1987 verwendeter Künstlernamen „ZEAL“, was aus dem englischen übersetzt „EIFER“ bedeutet, stammt eben aus dieser Zeit, auf die ich immer wieder gerne stolz zurückblicke, mit all´ seinen schönen aber auch dunklen Seiten.

Ende der 80ziger war ich dann aber doch zu oft mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, die Graffiti-Szene in sich zerrüttet und deshalb verdünnisierte ich mich erst einmal für ein paar Monate nach Spanien, um Abstand zu bekommen.

1989: Auf das Drängen meiner Mutter hin doch ein Grafik-Design Studium anzusteuern, bewarb ich mich mit meinen Zeichnungen und Bildern auf dem damals hoch angesehenen Lehrinstitut für grafische Gestaltung, oder von seinen Studenten liebevoll genannten „U5“, in München/Schwabing um dort kurze Zeit später mein 3 jähriges Studium zu starten.

1992 schloß ich mein Studium mit einem Diplom als Grafik-Designer, mit endlich mal vernünftigen Noten ab und startete in die schöne, bunte Werbewelt!

Ende 90er, nach einigen Jahren unterwegs, als freier Grafik-Designer in verschieden Werbeagenturen und unterschiedlichste Unternehmen, wurde mir die Werbewelt aber dann doch zu pixellastig und es zog mich wieder mehr an den Zeichentisch, denn ich hatte, einem Kinobesuch geschuldet, die Leidenschaft zum Trickfilm wieder für mich entdeckt.

1999: Dank dem damals noch jungen Internet konnte ich mir die grundlegenden Techniken autodidaktisch aneignen und mit Hilfe meines alten Graffiti-Kollegen FLIN, der bereits in der Branche schon einige Zeit tätig war, eine Job im Trickfilmstudio MUNICH ANIMATION, das damals zu Warner Bros. gehörte, ergattern, wo ich dann als sog. Zwischenphasen-Zeichner wieder die Stifte tanzen lassen konnte.

2000: Leider war die Bezahlung aber so miserabel und ungleichmäßig, dass ich aus wirtschaftlichen Gründen meine finanzielle Absicherung erneut in der Werbebranche suchen musste! Dort konnte ich auch schnell wieder Fuß fassen und durch mein dazugewonnenes KnowHow, aus der Trickfilmbranche, mehr illustrative Bereiche abdecken. In dieser Zeit habe ich u.a. für Verlage wie z.B. Heinrich Bauer, ComdeNast, Gräfe&Unzer Illustration angefertig, aber auch bei einigen Werbe- und Filmprojekte, als Storyboard-Zeichner und Concept Artist mitgewirkt.

Ab 2004, mittlerweile zweifacher Papa, habe ich der kreativen Branchen aber erst einmal den Rücken zugekehrt! Zusammen mit meiner damaligen Frau, eröffneten wir ein kleines Tages Café in Haidhausen, das legendäre CAFÈ SOLO und ich wurde plötzliche zum Gastronom!

Anfang 2010 wollte ich dann auch endlich wieder Farbe unter die Haut bekommen und nach einigen Recherchen fand ich dann auch einen Tätowierer, der meine Ideen umsetzen konnte/wollte! Während einer der vielen Sitzungen an meinem Sleeve-Projekt, und vielen Gesprächen während des tätowierens, fragt er mich dann, ob ich nicht das Handwerk erlernen möchte, da ich ja bereits kreativ bin und schon einiges an Erfahrungen, durch meine vorangegangenen Beruf mitbringe. Natürlich neugierig geworden und permanent fragend, hatte ich Blut geleckt, war aber dennoch zuerst skeptisch, was den zeitlichen und finanziellen Aufwand der Ausbildung anbetraf, vor allem Angesichts meiner Familie und „normalen“ Berufes und nicht ganz sicher ob das alles unter einen Hut zu bringen ist! Aber durch einen „kräftigen Tritt“ in mein Gewissen, die volle Unterstützung meiner Familie & Freunde und natürlich einer gewaltigen Portion Ehrgeiz, war der Drops gelutscht und ich sprang auf den Zug auf und das Ganze nahm rasch Fahrt auf!

Seit 2012: nach 2 Jahren Ausbildung und Stationen in verschiedenen Tattoostudios, in und um München ,vielen Höhen und Tiefen, das kennenlernen unglaublich vieler schräger Leuten, habe ich dann mein eigenes Tattoostudio vor den Toren Münchens, in Grafing bei München, eröffnet und nannte es:

„DER HAUTFÄRBER“.

Anfang 2015, dann beruflicher Umzug zurück nach München, in die Einsteinstraße und diesmal besinnte ich mich zurück auf meine Graffiti-Wurzeln und nannte mein neues Studio ZEAL TattooWorks, ein Custom Tattoostudio, wo ich bis 2021 auch blieb.

2020: Die Corona-Zeit war bis dato meine sowohl beruflich als auch private schwierigste Zeit und kostete mich viel Kraft und Geld! Vor allem aber war meine Kreativität auf den Nullpunkt gesackt, denn der Stress der vorangegangenen Jahre zollte einfach seinen Tribut! Einige Versuche in anderen kreativen Berufen Fuß zu fassen scheiterten, denn das surren der Maschinen und kreieren von Kunst unter der Haut war durch nichts zu ersetzen, egal was ich auch versucht habe!

2022: nachdem ich mein altes Tattoostudio in der Einsteinstraße leider gekündigt hatte, zog ich kurzfristig nach Wasserburg am Inn, um privat und beruflich dort Fuß zu fassen, musste ich jedoch aus privaten Gründen wieder die Segel streichen und zurück nach München ziehen!

2023: Es stellte es sich aber als extrem schwierig heraus, wieder eine neue, passende Location zu finden! Entweder bekam ich nur Absagen von Makler & Vermieter, da die Zahlen der vorangegangenen Jahre natürlich alles andere als rosig aussahen, oder die Locations waren zu teuer, oder wieder zu weit weg!

…more coming soon

© 2024 zealtattoo.de

Thema von Anders Norén